Beim Einzug in mein neues Zuhause ist mir eines schnell klar geworden. „Du bist nicht alleine hier.“ Mir ist jemand ins Auge gestochen, woraufhin ich direkt hinrannte, da ich ziemlich furchtlos bin. Mein Gegenüber machte ganz komische Geräusche als ich auf ihn zu stürmte und bellte, um ihn zum Spielen aufzufordern und dann kam auch schon Mami um die Ecke und scheuchte uns auseinander. Mami erklärte mir dann, dass Kitty eine Katze ist und dieses Geräusch fauchen ist und nicht sonderlich nett gemeint war, sondern viel mehr ein Zeichen dafür, dass ich mich fernhalten sollte. Das verstehe ich bis heute noch nicht so richtig. Wieso möchte sie denn nicht mit mir spielen? Ich lasse keinen Moment unversucht, in dem ich sie nicht durch die Wohnung jage und manchmal habe ich das Gefühl, sie kommt mit Absicht auch in meine Nähe und wie soll ich mich denn dann beherrschen?
Mami stressen diese Situationen immer ganz schön, weil sie sagt, dass ich einfach keine Grenzen kenne und manches Mal zu weit gehe.
Grenzen sind dazu da, um überschritten zu werden.
Ich glaube damit meint sie die Situationen, in denen ich Kitty gefangen habe. Sie sitzt dann in einer Ecke und haut um sich. Sie tut mir dabei aber nicht weh. Es sind die perfekten Momente, um sie so richtig zum Spielen zu animieren aber irgendwie versteht sie das nicht so, wie ich es meine. Mami meint, es könnte gefährlich für mich werden und Kitty könnte mir die Augen auskratzen. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie mir was tun würde, denn oft genug gewinnt auch sie. Dann springt sie einfach irgendwo hoch und ich schaffe es nicht ihr das nachzumachen. Vielleicht klappt es ja, wenn ich groß bin. Ich gebe die Hoffnung nicht auf.
Jedenfalls arbeite ich daran ein Spiel mit Kitty zu finden, was uns beiden Spaß macht und wo Mami sich keine Sorgen machen muss.
Die andere Seite der Medaille
Ganz früh morgens nach dem Aufstehen oder abends vorm Schlafengehen kann Kitty manchmal in meine Nähe kommen, ohne dass ich direkt ans spielen denken muss. Da legt sie sich dann neben mich auf kurzer Distanz und wir schlafen. Wenn sie mich nicht mögen würde, würde sie doch nicht die Nähe zu mir suchen. Zumindest wäre das bei mir so. Ich mag Kitty und ich hoffe sehr, dass wir gute Freunde werden.
Genauso wie Lucy und Kitty gute Freunde wurden und auch deren Anfang verlief nicht problemlos. Als Lucy einzog war Kitty viele Jahre alleine gewesen. Sie musste ihr zu Hause nie teilen und plötzlich brachten Mami und Papi diesen Zwerg mit. Mami hat erzählt, dass Kitty Lucy die erste Woche keine einzige Sekunde aus den Augen verloren hat. Immer saß sie in ihrer Nähe und hat jeden Schritt und jede Bewegung genau verfolgt. Lucy hatte mehr Respekt vor Kitty und hat sich, wenn überhaupt nur ganz vorsichtig mal an sie heran getraut. Und auch in diesen Momenten hat Kitty sie angefaucht. Später brach das Eis zwischen den beiden und sie entwickelten gemeinsam das „um die Ecke guck Spiel“. Dabei saß einer von beiden, hinter der Tür oder etwas Anderem und hat vorsichtig um die Ecke geguckt, ob der andere guckt und wenn sich die Blicke dann getroffen habe, wurde sich gegenseitig durch die ganze Wohnung gejagt.
Wer weiß, vielleicht spielen wir dieses Spiel irgendwann auch mal so in der Art. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Wie war das bei euch? Habt ihr auch Katzen als Mitbewohner und seid ihr Freunde geworden?