Vor einigen Wochen gingen Mami und Papi im Internet auf die Suche nach einer zweiten französischen Bulldogge. Der Grund war mitunter mein Verhalten. Ich wirkte auf Mami sehr unausgeglichen und sie fing an mein Verhalten zu analysieren und bemerkte, dass mir etwas fehlte.
Nun fragt ihr euch vielleicht was für ein Verhalten ich an den Tag gelegt habe. Also ich muss zugeben, ich kann sehr anstrengend sein. Am liebsten würde ich nämlich den ganzen Tag spielen, toben und rennen. Auch nach mehrstündigen Gassirunden und Ball spielen im Wald komme ich nach Hause und möchte weiterspielen. Geschlafen habe ich nur, wenn Mami sich auch hingelegt hat. Ansonsten habe ich den gesamten Tag versucht Mami und Papi zum Spielen aufzufordern. Ich biss also pausenlos in ihre Füße oder schleppte Spielzeug an. Jegliche empfohlene Methoden zur Unterbindung, wie Ignoranz und Spielabbruch oder Raumtrennung erzielten nur, dass ich im Anschluss immer noch mehr versuchte sie zum Spielen aufzufordern.
Als ich unsere Nachbarin Paula kennen lernte änderte sich mein Verhalten immens. Nach dem gemeinsamen Spielen mit Paula kam ich nach Hause und legte mich hin zum schlafen. Ja, ich die kleine DevilDonna, wie Mami mich liebevoll nannte, kam zur Ruhe und wirkte absolut ausgeglichen. Es war sehr naheliegend, was mir fehlte.
Nun will ich aber erstmal auf die Kriterien eingehen, die ein Züchter für Mami und Papi erfüllen musste und auch auf die Eigenschaften des Hundes.
Das Schicksal hat seine eigenen Wege für uns.
Für uns ist es wichtig, dass die Elterntiere des Bullys gut untersucht sind und dass die Ergebnisse nicht nur eingesehen werden dürfen, sondern auch z.B. die Röntgenbilder angesehen werden dürfen. Eine längere Nase sollte „er“ auch haben, um eine schlechte Atmung zumindest nicht zu fördern. Wohlbemerkt: eine gute Nase bedeutet nicht gleich gute Atemwege. Und natürlich sind „gesunde“ Eltern kein Garant für einen gesunden Welpen. Dennoch muss man sich keinen zusätzlichen Risiken aussetzen. Auch auf eine gesunde Rückenlänge der Elterntiere und ihr Verhalten sollte geachtet werden. A propro zusätzliche Risiken. Als Fellfarbe wollte Mami gerne eine „blaue“ Bulldogge haben. Trotz des Gendefekts, welcher diese Farbe auslöst und der dadurch höheren Anfälligkeit, kam für sie keine andere Farbe in Frage.
Beim Geschlecht waren sich Mami und Papi nicht einig. Papi wollte gerne einen Rüden und Mami lieber ein 2. Mädchen. Mich hat mal wieder niemand gefragt…;)
Es war soweit. Papi hatte Mami überredet einen Rüden zu besichtigen. Am Tag der Besichtigung ergab sich allerdings ein schicksalhaftes Ereignis, welches Papi überzeugte Mamis Favoritin eine Chance zu geben.
Bohemian rhapsody´s „a Betty“
So fuhren wir also gemeinsam zu Betty. Betty stammt aus der Zucht namens „Bohemian´s Rhapsody und da sie aus dem „A- Wurf“ stammt, musste ihr Name mit „A“ anfangen. Aber die Familie, in die sie kommen sollte, wollte unbedingt, dass sie Betty heißt. Ich finde das Ganze etwas merkwürdig, aber gut. Die Familie in der Betty ihre ersten 8 Woche wohnte waren auch Züchter. Es war eine für uns nicht empfehlenswerte Zucht, aus der wir unter normalen Umständen sicher keinen Hund gekauft hätten. Die Hunde wirkten unruhig, waren weggesperrt und komplett überdreht, als sie uns dann vereinzelt vorgestellt wurden. Auch die Zahl der Hunde vor Ort und der Zustand des Hauses machte Mami stutzig.
Betty allerdings schlossen wir direkt in unsere Herzen. Sie hatte einen auffälligen Husten, der sich als Zwingerhusten herausstellte und ein paar kleine Narben auf der Stirn, die voraussichtlich aber wieder verheilen würden.
Ich spielte von Anfang an mit ihr und die kleine Maus konnte mir Frechdachs sogar die Stirn bieten. Sie schaute Mami und Papi mit ihrem einnehmenden Blick an und von da an hatte ich ein kleine Schwester mit kurzen Beinen und einer ziemlich platten Nase. Alle Kriterien wurden über den Haufen geworfen, da sie uns so berührte.
Auf dem Weg nach Hause war es komisch nicht mehr alleine mit Mami und Papi im Auto zu sitzen. Und zu Hause angekommen war es noch viel komischer. Betty setzte sich selbstverständlich in mein Körbchen, spielte mit meinem Spielzeug und trank aus meinem Wassernapf!
Ich habe das einfach mit skeptischem Blick beobachtet aber akzeptiert und forderte sie dann zum Spielen auf. Wir spielten erst einmal die halbe Nacht und hielten Mami und Papi wach. Um etwa 3 Uhr nachts fielen wir einfach um und schliefen zusammengekuschelt zwischen Mami und Papi im Bett.
Wir waren von der ersten Sekunde an unzertrennlich.