Die ersten Wochen in meinem „Für immer Zuhause“ waren wundervoll aber leider auch geprägt von Krankheiten. Gerade war der blutig- schleimige Durchfall überstanden, da ging mein zweites Wehwehchen los. Es hatte mich erwischt. Niemand wusste so genau wo oder von wem aber da war er – der Zwingerhusten.
Gesundheit weiß man erst zu schätzen, wenn man krank ist.
Das Ganze begann ganz harmlos. Eines Abends bekam ich gegen 17 Uhr mein Fresserchen. Nachdem ich aufgegessen hatte ging ich mit Mami zurück zu Papi ins Büro. Dort sitze ich immer auf Mamis Schoß und sage ihr, worüber wir hier als nächstes schreiben sollten. Und plötzlich machte ich dieses komische würge-, nach-Luft-schnapp- Geräusch. Mami schaute besorgt zu Papi rüber, da sie diese Geräusche wohl an die von Lucy erinnerten, welche bei einem tragischen Unglück verstarb. Papi beruhigte sie und sagte: „Sie hat sich sicherlich nur verschluckt.“ Im Laufe des Abends traten keine weiteren Würgegeräusche mehr auf.
Am nächsten Tag jedoch musste ich gleich zweimal Husten. Es kam, als ich mich beim Spielen etwas angestrengt hatte. Mami erkannte sofort, dass etwas nicht stimmte und wir besuchten wieder unseren Tierarzt.
Für die ganze Geschichte über Lucys Weg über die Regenbogenbrücke lest den Beitrag „Der Schatten eines tragischen Unglücks“
Vor Ort angekommen schilderte Mami wieder meine Symptome. Sie sagte: „Es hört sich an als würde sie würgen und keine Luft bekommen.“
Der Tierarzt öffnete mein Maul, was wirklich nicht sonderlich angenehm war und schaute tief hinein. Er sah, dass meine Mandeln leicht hervorgetreten waren und sich auch etwas entzündet hatten. Er sagte man nenne sowas „Zwingerhusten“. Danach übte er Druck an meinem Hals aus, was den Husten erneut auslöste. Auch mein Kehlkopf sei entzündet gewesen, sagte er.
Aufgrund des Namens denken viele es handele sich um eine Krankheit, die nur in Tierheimen oder ähnlichem anzufinden sei. Aber dem ist nicht so. Einige Hunde tragen diesen Virus auch ein Leben lang in sich, ohne das dieser ausbricht. Gefährlich wird er eigentlich nur für geschwächte Tiere, wie Welpen und alte Hunde oder bei einem schweren Verlauf, welcher mit Fieber und Abgeschlagenheit einhergeht und bis hin zu einer Lungenentzündung führen kann. Zum Glück hatte Mami das Ganze früh erkannt, sodass ich einen wirklich leichten Verlauf vom Zwingerhusten hatte. Übertragen wird der Zwingerhusten übrigens über die Tröpfcheninfektion. Bedeutet, wenn z.B. in der Welpengruppe ein Hund ist, der den Virus trägt und einmal in die Runde niest, es gut sein kann, dass sich einige Welpen auch infiziert haben, da der Virus hoch ansteckend ist.
Ich muss mir den Virus beim Gassi gehen eingefangen haben. Vielleicht als ich einen der Hunde, die wir draußen getroffen haben, begrüßt habe. Leider teilte mir der Tierarzt mit, dass selbst wenn ich keine Symptome mehr zeige, ich immer noch ansteckend sein kann und deshalb die nächsten 3-4 Wochen den Kontakt zu anderen Hunden meiden sollte. Eine schreckliche Nachricht für mich, da ich doch so gerne mit anderen spiele.
Der Husten zog sich bei mir insgesamt 3 Wochen hin. Bei meinem Tierarztbesuch bekam ich einen Hustensaft namens „CaniPulmin“, mit welchem der Husten oftmals schon weggeht. Bei mir war es am Ende nicht ganz so einfach und ich bekam nach ca. einer Woche noch ein Antibiotikum für 12 Tage verschrieben und sollte eine höhere Dosis von dem Hustensaft einnehmen. Zusätzlich bekam ich einen Entzündungshemmer für 5 Tage. Nach ca. 10 Tagen war der Husten nun endlich abgeheilt.
Nun hieß es noch 2 Wochen warten, bis ich wieder mit meinen Freunden spielen durfte.
Hatte jemand von euch auch schon mal Zwingerhusten? Was habt ihr dagegen unternommen?